Berlin, Deutsche Oper Berlin, Premiere: LA RONDINE von Puccini, 08.03.2015
Premiere: LA RONDINE
Giacomo Puccini (1858 – 1924) Lyrische Komödie in drei Akten Libretto von Giuseppe Adami nach der deutschen Vorlage „Die Schwalbe“ von Alfred Maria Willner und Heinz Reichert In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Premiere am So 8. März 2015 um 18:00 Uhr
Alfred Maria Willner, der Erfolgsautor des Wiener Carltheaters (DIE DOLLARPRINZESSIN, DER GRAF VON LUXEMBURG) hatte zusammen mit Heinz Reichert ein Libretto mit dem Titel DIE SCHWALBE verfasst, das sie Puccini zur Verfügung stellten. Puccini machte von Anfang an klar, dass er keine konventionelle Operette schreiben würde, gesprochene Dialoge schloss er aus, aber eine „lyrische Komödie“ etwa im Sinne des ROSENKAVALIER wolle er sich gern vornehmen. Die Grundstruktur einer Operette ist in dem von Giuseppe Adami bearbeiteten und ins Italienische übertragenen Libretto durchaus noch zu erkennen: drei Akte mit einem großen Durcheinander im Finale des 2. Aktes; zwei Sopran-Tenor-Paare, die gesellschaftlich ein „Oben“ und „Unten“ spiegeln. Auch die Verwendung von Tänzen, insbesondere des Walzers, ist für Puccini neu. Ganz anders aber ist der Schluss, der sich in kein Opern- oder Operettenschema einordnen lässt.
Die Hauptfigur Magda lebt im Haus des Bankiers Rambaldo, von dem sie sich aushalten lässt. Der Dichter Prunier, regelmäßiger Gast im Hause Rambaldo und enger Freund von Magdas Kammerzofe Lisette, entwirft das Bild einer Schwalbe (La Rondine = Die Schwalbe). Er prophezeit Magda, dass sie wie eine Schwalbe der Sonne und der Liebe entgegen fliegen wird. Ruggero, der Sohn eines Freundes von Rambaldo, der zum ersten Mal Paris besucht, wird von den Freunden Magdas in das Tanzlokal bei Bullier geführt. Magda tritt dort inkognito auf und verliebt sich in Ruggero. Rambaldo überrascht die beiden, gerade als sie sich ihre Liebe gestehen. Magda trennt sich offiziell von ihm und seinem Geld. Sie zieht mit Ruggero an die Riviera und lebt dort in Bescheidenheit und mit Gewissensbissen, weil sie ihrem Neuen nichts von ihrem Vorleben als Mätresse Rambaldos erzählt hat. Dieser wäre bereit zu verzeihen, wenn sie zu ihm zurückkehrte, das will sie aber ebenso wenig wie mit Ruggero zusammenbleiben, dem sie schließlich doch alles gestanden hat, der ihr aber nichts als eine langweilige Ehe auf dem Lande zu bieten hat. Dieser von Magda selbstbestimmte Ausgang der Geschichte geht ganz auf Puccini zurück, der konventionellere Lösungen, die ihm die Librettisten vorschlugen, ablehnte.
Startenor Rolando Villazón, der sich auch als Romanautor („Kunststücke“) und Regisseur einen Namen gemacht hat, nimmt sich der selten gespielten Oper an und streicht die sich in der Verschränkung von Oper und Unterhaltungstheater schon ankündigende Pluralität der „Roaring Twenties“ heraus. Aus den Übertreibungen im Text und in der Musik, aus denen die Komik erwächst, zieht er Spuren zu symbolistischen und expressionistischen Zeichen des Träumens und der Sehnsucht. Mit Unterstützung des Förderkreises der Deutschen Oper Berlin e. V.
Präsentiert von kulturradio vom rbb und Yorck Kinogruppe
Weitere Vorstellugnen:Do 12. März 2015, 19:30 Uhr Sa 14. März 2015 18:00 Uhr Mi 18. März 2015 19:30 Uhr Fr 27. März 2015 19:30 Uhr Mo 29. Juni 2015 19:30 Uhr Fr 03. Juli 2015 19:30 Uhr
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