Berlin, Deutsche Oper Berlin, Premiere Carmen von George Bizet, 20.1.2018

Berlin, Deutsche Oper Berlin, Premiere Carmen von George Bizet, 20.1.2018
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Deutsche Oper Berlin

Deutsche Oper Berlin © Leo Seidel (Kontakt: leoseidel@googlemail.com)
Deutsche Oper Berlin © Leo Seidel (Kontakt: leoseidel@googlemail.com)

Carmen - Georges Bizet (1838 – 1875)

Opéra Comique, Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy, nach der Novelle von Prosper Mérimée, Uraufführung am 3. März 1875 in Paris, Premiere an der Deutschen Oper Berlin

am 20. Januar 2018,

französisch mit deutschen und englischen Übertiteln

Wir danken Regisseur Ole Anders Tandberg und seinem Team, dass sie die Produktion und damit ihre Konzeption den momentanen Gegebenheiten des Hauses angepasst haben. Wasserschadenbedingte Umbaupausen [ca. 8 min] nach dem 1. Akt und nach dem ersten Teil des 3. Aktes

Grabstätte Georges Bizet @ IOCO
Grabstätte Georges Bizet @ IOCO

Mit der Titelheldin seiner CARMEN schuf Georges Bizet 1875 eine der faszinierendsten Figuren der Operngeschichte: Verführerisch und geheimnisvoll, aber zugleich von einem unstillbaren Freiheitsdrang beseelt, ist Carmen (Clémentine Margaine) das Gegenbild zum romantischen Frauenideal von Treue und Opferbereitschaft. Und beunruhigend anders als die gesittete bürgerliche Welt ist auch die Umgebung, in der sich die Geschichte von Carmen und Don José (Charles Castronovo) abspielt: Hier, unter Schmugglern und Soldaten, Arbeitern und Prostituierten, gilt allein das Recht des Stärkeren, und wie beim Stierkampf wird der Unterlegene gnadenlos getötet. Grund für die Popularität von Bizets Meisterwerk ist freilich nicht nur die packende Geschichte, sondern ebenso die Musik: die spanischen Rhythmen von Habanera und Seguidilla, die die Titelheldin begleiten, aber auch das musikalische Echo, das der Stierkampf in den Chorszenen und in der Auftrittsarie Escamillos (Markus Brück) findet.

Deutsche Oper Berlin / Carmen - Clementine Margaine (Carmen), © Marcus LIeberenz
Deutsche Oper Berlin / Carmen - Clementine Margaine (Carmen), © Marcus LIeberenz

Einführung im Rang-Foyer rechts: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn


Auf der anderen SeiteSie log, mein Herr, sie hat immer gelogen. Ich weiß nicht, ob dieses Mädchen in ihrem Leben je ein wahres Wort gesprochen hat; aber als sie redete, glaubte ich ihr: es war stärker als ich.“ (Mérimée: „Carmen“)

Für Ole Anders Tandberg, der an der Deutschen Oper Berlin bereits erfolgreich Schostakowitschs LADY MACBETH VON MZENSK inszeniert hat, ist das blutig-bunte Andalusien kein folkloristischer Rahmen, sondern prägend für das in CARMEN immer präsente Spannungsverhältnis zwischen Realismus und Symbol. Seine Carmen ist nicht das Abziehbild einer femme fatale, sondern eine Frau, hinter deren Freiheitsdrang sich auch eine Scheu gegenüber festen Bindungen verbirgt. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Ivan Repusic.


Ole Anders Tandberg „In CARMEN geht es auch um die dunkle Seite der menschlichen Existenz überhaupt – zumindest bestimmt diese Perspektive unsere Inszenierung. Schon von Anfang an sehen wir hier die Welt als Kampf aller gegen alle. (...) Auf diesem Boden entsteht erst die radikale Freiheitsidee, die Carmen vertritt. Im Finale des zweiten Aktes fordert sie José auf, mit auf „die andere Seite“ zu gehen, um dort frei zu sein. Das ist für mich die zweite Schlüsselstelle des Stücks, in der die Unabhängigkeit, die Carmen in der Habanera postuliert hat, auf eine gesellschaftliche, anarchistische Ebene überführt wird. Diese Freiheit ist ein Leben, in dem nur der eigene Wille zählt und es keine Heimat, keine moralischen Gesetze mehr gibt.“ (Ole Anders Tandberg)

Der Norweger Ole Anders Tandberg gehört zu den profiliertesten Theater- und Opernregisseuren Skandinaviens. Nach seiner Ausbildung in London, Oslo und Stockholm machte er ab Mitte der neunziger Jahre zunächst mit Schauspiel-Inszenierungen, u. a. am Nationaltheater Oslo und Königlichen Dramatischen Theater Stockholm, auf sich aufmerksam. In den letzten Jahren hat Tandberg sich zunehmend der Oper zugewandt und in Oslo L’INCORONAZIONE DI POPPEA und IL RITORNO D’ULISSE IN PATRIA sowie in Stockholm DER FEURIGE ENGEL, L’ENFANT ET LES SORTILEGES, COSI FAN TUTTE, DIE ZAUBERFLÖTE und DON GIOVANNI inszeniert. An der Deutschen Oper Berlin war bisher seine von Presse und Publikum umjubelte Inszenierung von LADY MACBETH VON MZENSK zu erleben.


Friedrich NietzscheDiese Musik ist böse, raffinirt, fatalistisch: sie bleibt dabei populär […]. Sie ist reich, sie ist präcis. […] Ich weiss keinen Fall, wo der tragische Witz, der das Wesen der Liebe macht, so streng sich ausdrückte, so schrecklich zur Formel würde, wie im letzten Schrei Don José’s, mit dem das Werk schliesst.

Ivan Repusic gab sein Debüt als Dirigent an der Deutschen Oper Berlin im Jahr 2011 mit Puccinis LA BOHEME und wechselte in der darauffolgenden Saison als Kapellmeister an die Deutsche Oper Berlin. Seitdem leitete er zahlreiche Opernabende, u. a. von TOSCA, EIN MASKENBALL, LA TRAVIATA, MACBETH, DIE ZAUBERFLÖTE und LUCIA DI LAMMERMOOR. Er gastierte u. a. an der Staatsoper Hamburg, der Semperoper Dresden, der Komischen Oper Berlin sowie am Aalto Theater Essen. Von 2010 bis 2013 war er Erster Kapellmeister an der Staatsoper Hannover, zu deren Generalmusikdirektor er zum Saisonbeginn 2016 berufen wurde. Seit Beginn dieser Spielzeit ist er zudem Chefdirigent des Münchner Rundfunkorchesters. Außerdem leitete er u. a. das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, das Radio-Sinfonieorchester Kroatien, die Prager Symphoniker, die Slowenische Philharmonie, das Kuopio Symphonieorchester, sowie das Staatsorchester Hannover.


Clémentine Margaine Die französische Mezzosopranistin Clémentine Margaine, die von 2011 bis 2014 zunächst als Stipendiatin und dann als Ensemblemitglied ihre künstlerische Heimat im Haus an der Bismarckstraße hatte, sang und singt inzwischen die zentralen Partien ihres Fachs an den bedeutendsten Opernbühnen der Welt, so Didon / LES TROYENS in Genf, die Titelpartie in CARMEN an ihrem Stammhaus, der Deutschen Oper Berlin, sowie u. a. in München, New York, Dresden, Paris, Washington, Neapel, der Opera Australia und der Canadian Opera Company, Dalila / SAMSON UND DALILA und Marguerite / FAUSTS VERDAMMNIS an der Bismarckstraße, Charlotte / WERTHER in Buenos Aires, Dulcinée / DON QUICHOTTE in Chicago und Sara / ROBERTO DEVEREUX in München. Jüngste Engagements führen sie als Léonor de Guzman / LA FAVORITE nach Marseille, Barcelona und München sowie als Concepción / L'HEURE ESPAGNOLE nach Paris.

Charles Castronovo Charles Castronovo zählt weltweit zu den gefragtesten lyrischen Tenören seiner Generation. Einladungen führten ihn u. a. an das Royal Opera House Covent Garden London, die Opéra national de Paris, die Metropolitan Opera New York, die Berliner, die Bayerische und Wiener Staatsoper, das Teatro Real Madrid, das Gran Teatre del Liceu Barcelona, die San Francisco Opera und die Chicago Lyric Opera. An der Deutschen Oper Berlin sang er bisher die Partie des Ruggero in Rolando Villazóns LA RONDINE und kehrt nun für sein Rollendebüt als Don José / CARMEN hierher zurück. Im Laufe dieser Saison singt er außerdem Alfredo / LA TRAVIATA an der Opéra national de Paris und an der Bayerischen Staatsoper, Don José in Toulouse, Tamino / DIE ZAUBERFLÖTE an der Metropolitan Opera New York, Edgardo / LUCIA DI LAMMERMOOR am Royal Opera House Covent Garden London und Rodolfo / LA BOHEME beim Singapore Symphony.

Heidi Stober Die amerikanische Sopranistin begann ihre Karriere im Opernstudio der Houston Grand Opera. Von 2008 bis 2014 war sie Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin, wo sie u. a. als Pamina / DIE ZAUBERFLÖTE, Adina / DER LIEBESTRANK, Micaëla / CARMEN, Nannetta / FALSTAFF, Prinzessin Ninetta / DIE LIEBE ZU DEN DREI ORANGEN und Susanna / DIE HOCHZEIT DES FIGARO zu erleben war. Konzerte führten sie u. a. zu Los Angeles und Oslo Philharmonic, Houston Symphony, Baltimore Symphony, DSO und RSB Berlin. An der Lyric Opera of Chicago sang sie Valencienne / DIE LUSTIGE WITWE, Johanna / SWEENEY TODD an der San Francisco Opera und Susanna an der Houston Grand Opera. 2017/2018 ist sie u. a. als Cleopatra / GIULIO CESARE IN EGITTO an der Houston Grand Opera, als Micaëla, Donna Elvira / DON GIOVANNI und Oscar / EIN MASKENBALL an der Deutschen Oper Berlin sowie als Adina / DER LIEBESTRANK an der Semperoper Dresden zu erleben.

Markus Brück Der deutsche Bariton gehört seit 2001 dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin an und wurde für seine herausragenden Leistungen an seinem Stammhaus 2011 zum Kammersänger ernannt. Zudem hat sich der Künstler auch international zu einem der gefragtesten Vertreter im deutschen, französischen sowie italienischen Fach entwickelt und ist mit seinem großen Repertoire auf allen renommierten Bühnen vertreten. Gastengagements führen ihn regelmäßig an die Bayerische Staatsoper München, das Teatro alla  Scala di Milano, das Liceu Barcelona, die Semperoper Dresden, die Nationalopera Helsinki, die New National Opera Tokyo, die Hamburgische Staatsoper, die Opéra de Paris Bastille, die Seattle Opera, das Opernhaus Zürich, zu den Salzburger und Bregenzer Festspielen sowie kürzlich auch an die Metropolitan Opera New York. Zukünftige Engagements beinhalten u. a. sein Debüt beim Glyndebourne Festival. Seit 2013/14 hat Markus Brück zudem einen Lehrauftrag für Gesang an der Universität der Künste in Berlin.

Musikalische Leitung : Ivan Repusic, Inszenierung :Ole Anders Tandberg, Bühne :Erlend Birkeland, Kostüme :Maria Geber, Licht :Ellen Ruge, Chöre :Jeremy Bines, Kinderchor : Christian Lindhorst, Choreografie :Silke Sense, Dramaturgie :Jörg Königsdorf, Katharina Duda

Mit: Carmen :Clémentine Margaine, Frasquita :Nicole Haslett, Mercédès :Jana Kurucová
Micaëla :Heidi Stober, Don José :Charles Castronovo, Moralès :Philipp Jekal, Zuniga: Tobias Kehrer, Escamillo : Markus Brück, Remendado :Ya-Chung Huang, Dancairo :Dean Murphy, Chöre :Kinderchor der Deutschen Oper Berlin, Chor der Deutschen Oper Berlin, Orchester : Orchester der Deutschen Oper Berlin;

---| Pressemeldung Deutsche Oper Berlin |---

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