Baden-Baden, Festspielhaus, Wiener Philharmoniker und Maestro Zubin Mehta, 06.10.2017
Wiener Philharmoniker - Brahms, Haydn, Bartok
Das Eröffnungskonzert der neuen Baden-Badener Festspielhaus-Saison 2017/2018 beginnt am Freitag, 6. Oktober 2017, um 19 Uhr dem Anlass entsprechend mit Pauken und Trompeten. Der indische Star-Dirigent Zubin Mehta leitet eines der besten Orchester der Welt, dem er eng verbunden ist: die Wiener Philharmoniker. Im Zentrum der Saisoneröffnung steht Bartóks „Konzert für Orchester“.
Als das einzige Sinfonieorchester von Weltruf, das auf einen Chefdirigenten verzichtet, suchen sich die Wiener Philharmoniker für jedes Programm den jeweils besten aus: Mit Zubin Mehta, der die Maestro-Tradition eines Karajans, Bernsteins und Abbados weiterführt, konzertiert das Ensemble regelmäßig und hat mit ihm bereits mehrfach das traditionelle Neujahrskonzert aufgeführt.
Das Programm im Festspielhaus Baden-Baden am Freitag, 6. Oktober 2017, um 19 Uhr eröffnet er mit Brahms und Haydn - Konzertouvertüre und Konzert.
Zu Beginn erklingt Brahms' „Tragische Ouvertüre“ op. 81. Sie wurde 1880 in Wien uraufgeführt. Die Ouvertüre verarbeitet die Vorbilder Beethovens und stellt sich damit bewusst von der damals modernen „Sinfonischen Dichtung“ eines Franz Liszt ab. Dennoch nimmt sie deren Einflüsse in sich auf, indem sie die Sätze einer ganzen Sinfonie in sich fasst: Deutlich lassen sich Scherzo-Teile und ein Trauermarsch vernehmen.
1792 komponierte Joseph Haydn sein Opus 84 für Oboe, Fagott, Violine, Cello und Orchester. Er bemühte dafür die damals beliebte Gattung der „Sinfonia Concertante“. Das Werk, das zu Haydns späteren gehört und den vier Solisten genügend Anlässe zum Glänzen gibt, werden die Wiener Philharmoniker mit Solisten aus eigenen Reihen besetzen.
Eine „Sinfonia Concertante“ ist auch das letzte Werk des Abends: Bela Bartòks „Konzert für Orchester“, geschrieben in Amerika im Jahre 1943. Zum einen vereinfacht der Komponist hier seinen Stil für das amerikanische Publikum, ohne in der Qualität Abstriche zu machen: Hierbei hat Bartòk als Negativbeispiele Paul Hindemith und Dmitri Schostakowitsch vor Augen, derer Musik Bartòk ebensolche Einbußen vorwarf. Als Kommentar und Parodie imitiert der Komponist die Musik der beiden, bleibt dabei jedoch immer er selbst. Gleichzeitig huldigt er der damals unnachahmlicher Virtuosität der amerikanischen Orchester, indem er einzelne Instrumente konzertierend in den Mittelpunkt rückt und vom Blech Passagen einfordert, die an Jazz erinnern.
Zuletzt ist die Musik auch eine Auseinandersetzung mit der politischen Zeitgeschichte. Der Komponist entkam den Nazis und sehnte sich nach seiner bedrängten Heimat zurück. Seine Klage mündet in der zentralen „Elegie“ - bevor ein beschwingt festliches Finale das Werk abschließt.
Noch gibt es einige Karten für dieses Konzert, das aber schon jetzt gut gebucht ist. Die Festspielhaus-Saison wird anschließend (ab 7. Oktober) mit dem schon traditionellen Herbstgastspiel des Hamburg Balletts John Neumeier fortgesetzt.
Weitere Informationen: www.festspielhaus.de, Informationen und Eintrittskarten: Tel. 07221 / 30 13 101
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