Baden-Baden, Festspielhaus, Solokonzert Alice Sara Ott, 19.05.2019
In Harmonie zwischen Tag und Nacht – Starpianistin Alice Sara Ott präsentiert im Festspielhaus Klavierstücke von Chopin bis Satie
Die Ausnahme-Pianistin Alice Sara Ott ist zu Gast im Festspielhaus Baden-Baden: Am 19. Mai 2019, 17 Uhr, erforscht sie in einem Solokonzert Frankreichs phantastische Klangwelten und zeigt ihr Faible für geheimnisvolle, nachtdunkle Klavierjuwelen von Frédéric Chopin über Claude Debussy bis zu Erik Satie.
Die deutsch-japanische Pianistin Alice Sara Ott ist eine der gefragtesten klassischen Pianisten der Welt, eine prominente Persönlichkeit der internationalen klassischen Musikszene und am 19. Mai 2019 in einem Solokonzert im Festspielhaus zu erleben. Neben einer Auswahl der Nocturnes von Frédéric Chopin erklingt in dem Klavierkonzert auch dessen erste Ballade in g-Moll. Der impressionistische Hauptteil des Abends beinhaltet die „Suite bergamesque“ und „Reverie“ von Claude Debussy, Erik Saties „Gnossiennes Nr. 1 und 3“ und die „Gymnopédie Nr. 1“.
Die Kombination aus Werken von Chopin und des französischen Impressionismus ist so einleuchtend wie natürlich, greift der Impressionismus doch entscheidende Ideen der deutsch-französischen Romantik auf – ganz besonders in der Klaviermusik. Bereits die „Reverie“ von Claude Debussy verleugnet ihre Herkunft von Robert Schumanns romantischer „Träumerei“ nicht. Schon die Romantiker experimentierten mit der Idee der Anti-Kunst: einer Kunst, die sich bewusst einfach, aber auch launisch, improvisiert gibt. Ein Bellini beispielsweise vereinfachte die Begleitung seiner Arien bis zur Simplizität und konzentrierte alle Kunstfertigkeit auf die Melodie. Dieses Modell übernahm dann Chopin in seinen „Nocturnes“ – und auch in seinem wohl populärsten Werk, der „Ballade Nr. 1“ von 1835, deren wilder musikalischer Verlauf keinen klassischen Mustern folgt. Die Idee der Anti-Kunst hatte dann einen ihrer Höhepunkte in der Musik des „abgebrochenen Studenten“ Erik Satie. Dessen auf jede ausgestellte Form von Virtuosität und artifizieller Künstlichkeit verzichtenden „Gymnopédies“ von 1888 und „Gnossiennes“ von 1890 hatten einen entscheidenden Einfluss auf Debussy – darüber hinaus jedoch auch auf Jazz- und Pop-Musik, heute auch als „Easy Listening“ bezeichnet. Alice Sara Ott spielt am 19. Mai im Festspielhaus die berühmtesten dieser Stücke. Auch die 1890 von Claude Debussys verfassten Werke „Revierie“ und „Suite bergamesque“ folgen in einigen Punkten Saties Anti-Kunst-Bestrebungen, indem sie etwa auf äußere Virtuosität verzichten und akademisch „falsche“ Akkordverbindungen und Stimmführungen (Quintparallelen) zulassen. Besonders die „Suite bergamesque“ ist populär geworden – nicht zuletzt dank ihres dritten Satzes „Clair de Lune“.
Die deutsch-japanische Pianistin Alice Sara Ott gewann bereits als Kleinkind zahlreiche Musikwettbewerbe und Förderpreise, darunter den deutschen „Jugend musiziert“ und den „Most Promising Artist Award“ in Hamamatsu, Japan. Als jüngste Teilnehmerin überhaupt wurde sie mit 15 Jahren beim „Internationalen Klavierwettbewerb Silvio Bengalli“ in Italien 2004 mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Die Zeitschrift Fono Forum wählte sie zum Nachwuchskünstler des Jahres 2007.
Alice Sara Ott hat mit renommierten Dirigenten gearbeitet, darunter Lorin Maazel und Gustavo Dudamel, Pablo Heras-Casado, Paavo Järvi, Sir Antonio Pappano, Vladimir Ashkenazy und Myung-Whun Chung. Auftritte mit Ensembles wie Los Angeles Philharmonic Orchestra, London Symphony Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, dem Rundfunk Sinfonieorchester Berlin, Royal Seite 3 von 3 Philharmonic Orchestra, den Wiener Symphonikern und der Dresdner Philharmonie belegen ihren internationalen Ruf.
[ Von Alice Sara Ott wurden verschiedene Aufnahmen bei der deutschen Grammophon veröffentlicht.]
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