Altenburg, Theater und Philharmonie Thüringen, Premiere PETER GRIMES, 15.02.2015
Theater und Philharmonie Thüringen
Benjamin Britten Oper „Peter Grimes“ erstmals in Altenburg
Kay Kuntzes Inszenierung ab 15. Februar 2015 im Landestheater
Oper in einem Vorspiel und drei Akten op. 33 Libretto nach George Crabbe von Montagu Slater Musik von Benjamin Britten In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Benjamin Brittens Oper „Peter Grimes“ in der Regie von Generalintendant Kay Kuntze erlebt am 15. Februar 2015 um 18.00 Uhr ihre Altenburger Premiere im Landestheater. Für Altenburg wie auch schon für Gera bedeutet das die Erstaufführung dieses Werkes. Die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Laurent Wagner. Das Bühnenbild entwarf Markus Meyer, die Kostüme Mathias Rümmler. Der Opernchor singt in der Einstudierung von Chordirektor Holger Krause.
Für die Titelpartie konnte Jeff Stewart gewonnen werden, der hier sein Rollendebüt als Peter Grimes gab. In weiteren Partien: Anne Preuß (Ellen Orford, Lehrerin), Johannes Beck (Balstrode, ehemals Kapitän), Amira Elmadfa (Auntie, Wirtin), Akiho Tsujii (1. Nichte), Caterina Maier (2. Nichte), Mark Bowman-Hester (Bob Boles, Methodis), Kai Wefer (Swallow, Bürgermeister), Judith Christ (Mrs. Sedley, Witwe), Jueun Jeon (Reverend Adams, Pastor), Laurence Meikle (Ned Keene, Apotheker), Kai-Uwe Fahnert (Hobson, Fuhrmann) u.a.
Benjamin Brittens (1913-1976) erste große Oper wurde 1945 am Sadler´s Wells Theatre in London erfolgreich uraufgeführt und begründet bis heute seinen Ruf als bedeutendster britischer Komponist seit Henry Purcell. Die illustrative Musik mit ihrem veristischen Charakter, imposante Steigerungen in den Chor- und Ensembleszenen und grandiose Orchesterzwischenspiele machen Peter Grimes zu einem emotional ergreifenden Musikdrama.
Montagu Slater schrieb das Libretto nach der Verserzählung „The Borough“ von George Crabbe aus dem Jahre 1810. Die Handlung führt an die Küste Englands. Der Komponist äußerte selbst zu seinem Werk: „Die meiste Zeit meines Lebens verbrachte ich in engem Kontakt mit dem Meer. Das Haus meiner Eltern in Lowestoft blickte direkt auf die See, und zu den Erlebnissen meiner Kindheit gehörten die wilden Stürme, die oftmals Schiffe an unsere Küste warfen und ganze Strecken der benachbarten Klippen wegrissen. Als ich «Peter Grimes» schrieb, ging es mir darum, meinem Wissen um den ewigen Kampf der Männer und Frauen, die ihr Leben, ihren Lebensunterhalt dem Meer abtrotzten, Ausdruck zu verleihen – trotz aller Problematik, ein derart universelles Thema dramatisch darzustellen.“
Das Meer ist in Kay Kuntzes Inszenierung Symbol für die Seelenlandschaft des Peter Grimes, der unberechenbar ist und aufbrausend. Er ist als Außenseiter in der Gesellschaft stigmatisiert.
Peter Grimes wird in der Gemeinde Borough wegen seines offenbar brutalen Wesens wenig geschätzt. Die Situation spitzt sich zu, als sein Gehilfe auf hoher See umkommt. Die Gesellschaft würde ihn gern als Mörder verurteilt sehen, aber er wird aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Die Gemeindelehrerin Ellen Orford besorgt dem Fischer einen neuen Gehilfen aus dem Waisenhaus. Doch auch dieser kommt bei einem tragischen Unfall ums Leben. Ob in der Kneipe, in der Kirche oder beim Tanzfest – über den Außenseiter wird Böses gemunkelt. Peter bleibt nur die Flucht aufs offene Meer.
Die Naturgewalten des Meeres, das spießige Milieu einer Kleinstadt, das seine eigenen Probleme in der feindseligen Haltung gegenüber einem Außenseiter zu kompensieren sucht, die ungelöste Frage nach Schuld und Verantwortung – das sind die über die eigentliche Handlung hinausweisenden Grundmotive.
Jeff Stewart wurde in Surrey, im Süden Englands geboren. Er studierte an der “Guildhall School of Music and Drama” und am “National Opera Studio” in London. Sein Debüt gab er noch als Student in La Traviata am “Cambridge arts theatre”. Inzwischen ist der Tenor an Opernhäusern wie auf dem Konzertpodium weltweit gefragt. So trat er in London am Royal Opera House, in Covent Garden und an der English National Opera auf, an der Opera North wie auch der Holland Park Opera oder mit der English Touring Opera. Er sang an Häusern wie der Komischen Oper Berlin, der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf oder der Macedonian National Opera. Zwei Jahre war er als lyrischer Tenor in Schwerin engagiert. Es folgten zwei weitere Jahre in Bremen und eine Zeit in Coburg.
Sein Repertoire ist beachtlich und reicht von den frühen Opern bis zu Werken des 21. Jahrhunderts. Dabei hat er den Wechsel vom lyrischen Tenor ins Heldentenorfach vollzogen. Partien wie Male Chorus (Rape of Lucretia), Peter Grimes, Hermann (Pique Dame), Canio (I Pagliacci) und Romeo (Romeo et Juliette) sind ihm besonders wichtig.
Als Oratorien-Sänger trat er u.a. in der Coventry Cathedral, aber auch Kalifornien und Finnland, in Brüssel, Paris und Peking auf.
Nur zwei weitere Vorstellungen: 1. März 16 Uhr und 20. März 19.30 Uhr
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