Altenburg, Theater und Philharmonie Thüringen, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, 12.11.2017
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
Bertold Brecht / Kurt Weill
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny steht ab 12. November auf dem Spielplan des Landestheaters Altenburg. Die Premierenvorstellung im Großen Haus beginnt um 18.00 Uhr. Weitere Vorstellungen am
Die 1930 in Leipzig uraufgeführte Oper thematisiert die Auswüchse von Kapitalismus, übermäßiger Freizeit und ungebremstem Konsum und die mit ihnen verbundenen Illusionen. Zu den Texten von Bertolt Brecht (1898-1956) schrieb Kurt Weill (1900-1950) eingängige Songs, mal schmissig, mal sentimental, machte Anleihen bei der klassischen Musik von Bach bis Wagner, integrierte europäische und amerikanische Populärmusik, verschachtelte die Elemente gekonnt und schuf eine ganz eigene, bis heute gültige und eingängige Musik.
Die musikalische Leitung übernimmt Takahiro Nagasaki. Roland Schwab inszenierte in der Ausstattung von Christl Wein-Engel. In den Partien: Leokadja Begbick: Christel Loetzsch, Fatty: Timo Rößner / Paul Kroeger, Dreieinigkeitsmoses: Kai Wefer, Jenny Hill: Anne Preuss, Jim Mahoney: Hans-Georg Priese, Jack O‘Brien: Peter Koppelmann/ Alexander Voigt, Bill: Johannes Beck, Joe: Ulrich Burdack , Tobby Higgins: Florian Neubauer. Der Opernchor singt in der Einstudierung von Holger Krause.
Der Witwe Begbick, Fatty und Dreieinigkeitsmoses ist im Leben nur wenig geglückt. Wegen verschiedener Vergehen steckbrieflich verfolgt, suchen sie ihr Heil in der Gründung der Stadt Mahagonny mitten in der Wüste. Schnell verbreitet sich der Ruf, dass hier alles erlaubt sei, was andernorts verboten ist. Und so entfaltet Mahagonny eine große Anziehungskraft für Vergnügungssüchtige, Glücksspieler und Liebestolle. Es kommen Heilsbringer, Holzfäller und Huren. Nur ein Verbrechen wird in dieser Stadt verfolgt: kein Geld zu haben.
Roland Schwab inszenierte bei Theater&Philharmonie Thüringen bereits Jules Massenets Oper „Werther“ und Franz Lehárs Operette „Die lustige Witwe“.
Roland Schwab, geboren 1969 in Saint Cloud/Paris, wuchs in München auf. Nach Studiensemestern in Germanistik und Physik begann er 1992 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg das Studium der Musiktheater-Regie unter Prof. Götz Friedrich. Noch während des Studiums war er Assistent am Opernstudio Karlsruhe und an der Opéra National du Rhin, Strasbourg, bei Prof. Renate Ackermann. Weitere Assistenzen bei Götz Friedrich, Harry Kupfer und Ruth Berghaus führten ihn an die Deutsche Oper Berlin, die Hamburgische Staatsoper, sowie an die Oper Zürich. Besonders Ruth Berghaus, deren Meisterschüler er 1994 wurde, verdankte er wichtige Impulse. 1997 führte ihn ein Gastspiel an das Berliner Ensemble, an dem er FRANK ALERT MEETS BRECHT inszenierte. Nach seinem Studium in Hamburg, das er mit Auszeichnung abschloss, war Roland Schwab von 1998 an Assistent von Christine Mielitz am Meininger Theater (DER RING DES NIBELUNGEN), an welchem er schließlich, ab 2002, als Oberspielleiter wirkte. Am Meininger Theater inszenierte er zwei Mozart-Produktionen, COSI FAN TUTTE (2001) und LE NOZZE DI FIGARO (2002), die für großes Aufsehen sorgten. In den darauffolgenden Jahren war Roland Schwab als Gastregisseur an den Theatern Münster (PARISER LEBEN), dem Theater Freiburg (LUCIA DI LAMMERMOOR), dem Tiroler Landestheater Innsbruck (ROMEO ET JULIETTE), dem Musiktheater im Revier (AIDA von Giuseppe Verdi und MERLIN von Isaac Albeniz, Deutsche Erstaufführung 2011), der Opera Bergen, Norwegen (TURANDOT), dem Landestheater Linz (MANON, GESPRÄCHE DER KARMELITINNEN), dem Anhaltischen Theater Dessau (EIN MASKENBALL), dem Theater Augsburg (LA FINTA GIARDINIERA), der Oper Bonn (LA SONNAMBULA), der Oper Dortmund (THE RAKE'S PROGRESS), am Staatstheater Braunschweig (FARNACE) und am Internationalen Brucknerfest Linz 2014 (ULENSPIEGEL von Walter Braunfels) tätig. 2007 widmete er sich der Barockoper mit zwei Versionen des Rasenden Roland, ORLANDO FURIOSO von Antonio Vivaldi und ORLANDO von Georg Friedrich Händel am Niederbayerischen Landestheater sowie am Theater Biel Solothurn.
Wichtige und viel besprochene Arbeiten der letzten Zeit waren seine drei Produktionen für die Deutsche Oper Berlin, MOZART-FRAGMENTE (2006 zum Mozartjahr), TIEFLAND (2007) und DON GIOVANNI (2012 zum Opernfestival Peralada/Spanien eingeladen) sowie Mefistofele von Arrigo Boito an der Bayerischen Staatsoper München (2015).
Neben seinen Regieprojekten widmet er sich auch der szenischen Lehrtätigkeit, so 2014 an der Bayerischen Theaterakademie "August Everding" (Ensembleunterricht) und 2015 als Mentor der Berliner Regiewerkstatt.
Das Theaterfrühstück zur Inszenierung findet bei freiem Eintritt am Sonntag, 5. November, um 11:00 Uhr im Heizhaus statt. Chefdramaturg Felix Eckerle stellt die Konzeption vor. Sänger geben musikalische Kostproben. Zwei weitere Vorstellungen sind geplant: 19. Nov. 18 Uhr mit TheaterJOKER = 20,- Euro auf jedem Platz; Schüler, Studenten, Azubis 10,- Euro sowie am 8. Dez. 19.30 Uhr.
---| Pressemeldung Theater Altenburg Gera |---