Wien, Volksoper Wien, Musical: Wie man Karriere macht ohne sich anzustrengen, 25.2.2017

Wien, Volksoper Wien, Musical: Wie man Karriere macht ohne sich anzustrengen, 25.2.2017
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Volksoper Wien

Volksoper Wien © IOCO
Volksoper Wien © IOCO

Seltenes Musical an der Volksoper, Wien

Wie man Karriere macht, ohne sich anzustrengen

Premiere Samstag, 25. Februar 2017, Voraufführungen 21.2.2017,  23.2.2017, weitere Vorstellungen 28.2.2017, 5., 7., 9., 11., 15., 18., 20., 27. März, 1., 4. April 2017.

Wer kennt ihn nicht, den berühmten „American Dream“, der seit jeher Stoff für gute Geschichten liefert. Auch der große Broadwaykomponist Frank Loesser nahm sich des Themas an und schuf gemeinsam mit seinen Buchautoren Abe Burrows, Jack Weinstock und Willie Gilbert eine brillante Parodie auf den amerikanischen Traum: Dank eines Karriere-Ratgebers schafft ein Fensterputzer es, die höchste Firmen-Etage zu erklimmen; aber keineswegs durch herausragende Leistungen, sondern dank bubenhaftem Charme und Chuzpe. Nie wurden Büro-Klischees (die Kaffeepause, die Sekretärin als Schreckschraube oder Lustobjekt, Intrigen und Protektion) witziger aufs Korn genommen als hier. Dabei stützt sich Musicalheld Finch, der sich auch vom neidigen Neffen des Chefs nicht stoppen lässt, auf Weisheiten wie die folgende: „Lieber Leser, dieses Büchlein verrät dir alles Wissenswerte darüber, wie man im Geschäftsleben vorankommt. Nehmen wir einmal an, du bist jung, gesund, aufgeschlossen, ehrgeizig und darauf aus, schnell und mühelos zum Gipfel der Businesswelt aufzusteigen. Du kannst es!“ Das schlaue Büchlein gibt Finch auch einen Hinweis, wie man „die richtige Firma aussucht. Bevor du dich bewirbst, solltest du sicher sein, dass es eine große Firma ist. Sie sollte so groß sein, dass keiner genau weiß, was der andere eigentlich tut.

Volksoper Wien /  Robert Meyer als J. B. Biggley, Mathias Schlung als Pierrepont Finch - Ensemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien
Volksoper Wien / Robert Meyer als J. B. Biggley, Mathias Schlung als Pierrepont Finch - Ensemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Nicht ein ehrlicher Satz: Den Karriere-Ratgeber How to Succeed in Business Without Really Trying hat es tatsächlich gegeben. Sein Autor, Shepherd Mead (1914 - 1994), hat wie der spätere Musicalheld Finch in der Postabteilung einer großen Firma begonnen und sich anschließend zu deren Vizepräsidenten hochgearbeitet. Nach der Premiere am 14. Oktober 1961 überschlugen sich die Kritiker förmlich: „Nicht ein ehrlicher Satz wird in dem neuen Musical gesprochen, und was für eine Erleichterung das ist.“ (Walter Kerr in der Herald Tribune). Die Erfolgsbilanz: 1.417 Broadway-Vorstellungen zwischen Oktober 1961 und März 1965, acht Tony-Awards und schließlich, als Krönung, 1962 der Pulitzer-Preis „for best drama“. 1965 fand am Theater an der Wien die Wiener Erstaufführung statt: der spätere TV-Charmeur Harald Juhnke war der unaufhaltsame jugendliche Aufsteiger, Theo Lingen der Firmenboss. Bei zwei erfolgreichen Revivals am Broadway spielten Matthew Broderick (1995) und Harry-Potter-Darsteller Daniel Radcliffe (2011) den Finch.

Volksoper Wien / Robert Meyer als Biggley, Mathias Schlung als Finch, Ensemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien
Volksoper Wien / Robert Meyer als Biggley, Mathias Schlung als Finch, Ensemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Nun, bei der ersten Volksopernproduktion, verkörpern Mathias Schlung und Robert Meyer die Hauptrollen, als Rosemary debütiert Lisa Antoni, als Hedy (ein wandelnder Blondinenwitz, der den Chef straucheln lässt) Ines Hengl-Pirker. Das zuletzt bei Sweeney Todd erfolgreiche Team Joseph R. Olefirowicz, Matthias Davids (Regie) und Mathias Fischer-Dieskau (Bühnenbild) leitet die Produktion.

Dirigent: Joseph R. Olefirowicz/Lorenz C. Aichner, Regie: Matthias Davids, Bühne: Mathias Fischer-Dieskau, Kostüme: Judith Peter, Choreographie: Melissa King Licht: Michael Grundner, Dramaturgie: Christoph Wagner-Trenkwitz.  PMVoOW