Kassel, Staatstheater Kassel, Premiere: RIGOLETTO, 05.07.2014

Kassel, Staatstheater Kassel, Premiere: RIGOLETTO, 05.07.2014
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Staatstheater Kassel © N. Klinger
Staatstheater Kassel © N. Klinger

Staatstheater Kassel

Premiere: RIGOLETTO  von Giuseppe Verdi

Musikalische Leitung: Yoel Gamzou, Inszenierung Sonja Trebes, Bühne: Etienne Pluss, Kostüme: Sabine Böing, Dramaturgie: Ursula Benzing, Choreinstudierung: Marco Zeiser Celesti

Mit Philipp Heo (als Gast) / Paulo Paolillo (Herzog von Mantua), Stefan Adam (als Gast) / Marian Pop (Rigoletto), Lin Lin Fan / Bénédicte Tauran (Gilda, dessen Tochter), Marc-Olivier Oetterli (Graf von Monterone), Abraham Singer (Graf von Ceprano), Ani Yorentz (Die Gräfin, seine Gemahlin), Hansung Yoo (Marullo), Bassem Alkhouri (Borsa, Höfling), Hee Saup Yoon (Sparafucile), Belinda Williams / Maren Engelhardt (Maddalena, seine Schwester) u.a.m.

Premiere: Samstag, 5. Juli, 19.30 Uhr,  Nächste Vorstellungen: 8. und 12. Juli Wiederaufnahme nächste Spielzeit: 24. Oktober 2014

Staatstheater Kassel / Figurine von Sabine Böing - sparafucile © Staatstheater Kassel
Staatstheater Kassel / Figurine von Sabine Böing - sparafucile © Staatstheater Kassel

Rigoletto führt am dekadenten Hof des Herzogs von Mantua ein Doppelleben: Seiner Tochter Gilda gegenüber, die er von der Außenwelt abzuschirmen und vor der Hofgesellschaft geheim zu halten versucht, ist er ein liebevoll besorgter Vater. Als Hofnarr hingegen versorgt er seinen lüsternen Herrn, der im Zweifelsfall auch mit Gewalt seine Begierden befriedigt, mit schönen Frauen, und die Mitglieder der Adelsgesellschaft überhäuft er mit Spott und Sarkasmus, ohne nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass deren Zorn sich auch gegen ihn richten könnte.

Erst der Fluch des Grafen Monterone, dessen Trauer über die Schändung seiner Tochter er verhöhnt hat, trifft Rigoletto tief und liegt fortan über seinem Leben. Doch auch den anderen Hofleuten ist er so verhasst, dass sie sich rächen.

Als seine Tochter Gilda entführt und vom Herzog missbraucht wird, dingt Rigoletto in blindem Hass einen Mörder. Doch dieser ist bestechlich, wie nahezu alle im Umkreis dieser Hofgesellschaft; nicht der Herzog, sondern Gilda wird umgebracht.

Venedig / Teatro La Fenice © IOCO
Venedig / Teatro La Fenice © IOCO

Mit Rigoletto nach dem Bühnenstück Le roi s’amuse von Victor Hugo erlangte Verdi schon bald nach der enthusiastisch aufgenommenen Uraufführung 1851 am Teatro La Fenice internationalen Ruhm – und dies, obwohl das grausame Sittengemälde dieser Oper zunächst die Zensur provozierte.

Regisseurin Sonja Trebes sieht in Rigoletto einen vom Schicksal verfolgten Menschen, der dem über sein Leben verhängten Fluch nicht entrinnen kann. Konsequent verlegt sie dieses „Nachtstück“ im Verlauf der Handlung zunehmend in Rigolettos Innere, bis sich kaum noch unterscheiden lässt, ob er das Geschehen real, in seiner Erinnerung oder Vorstellung durchlebt. Etienne Pluss hat dafür eine Bühne gebaut, die von einer Arena und vom anatomischen Theater inspiriert ist. In diesem Raum gibt es für denjenigen, der gerade im Fokus der Hofgesellschaft steht, kein Entrinnen, er ist den Blicken aller ausgeliefert.

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